Heute wird wieder viel Geld verbrannt in Remagen – und viele neue, sinnlose Überstunden für die Polizeibeamten fallen an, weil wie jedes Mal um diese Zeit ein Haufen durchgeknallter Neonazis ihren nur peinlich zu nennenden „Gedenkmarsch“ zur Schwarzen Madonna machen, um – direkt gegenüber unserer Hochschule – ihre skurrile Kundgebung abzuhalten. Ich werde wie jedes Jahr an der Hochschule direkt bei der Kundgebung meine Abscheu zum Ausdruck bringen.
Mittlerweile regt sich auch in der Stadt ein größer werdender Widerstand gegen diesen braunen Spuk und es wird heute einen „Tag der Demokratie“ geben in Remagen.
In diesem Zusammenhang eine Meldung, dass auch die älteren Semester die Schnauze voll haben und ihre Meinung kund tun wollen. Denn der Kundgebungszug der braunen Nasen geht jedes Jahr vorbei an einem Seniorenzentrum. Und die haben sich dieses Jahr was ganz besonders ausgedacht:

>> Der Seniorenbeirat der Stadt Remagen hat sich in deutlicher Form gegen den geplanten Aufmarsch der Neonazis am 24. November positioniert. An der Fassade der örtlichen Seniorenresidenz wurde ein 3,40 mal 1,75 Meter großes Transparent angebracht, dass der Grafiker Peter Kessler entworfen hat. Mit dem Transparent verpassen die Senioren den Rechtsextremisten symbolisch einen Tritt in den Allerwertesten.
Der geplante Naziaufmarsch soll direkt an der Seniorenresidenz vorbeiführen. Die Senioren planen dazu einen „Empfang“ der besonderen Art. Sie wollen das Lied „Arsch huh, Zäng ussenanner“ der Gruppe BAP spielen und beweisen damit Zivilcourage. <<


Das ist rheinischer Widerstand vom Allerfeinsten 🙂

Die folgende Geschichte kommt wie aus einem schlechten Fernsehfilm daher – tatsächlich spielt sie im an und für sich beschaulichen niedersächsischen Vechta:
Niedersachsen: Gruß aus der Fleischbranche
Prälat Peter Kossen im niedersächsischen Vechta findet ein abgezogenes Kaninchenfell vor seinem Haus. Er hatte gegen die kümmerliche Bezahlung und die Wohnverhältnisse ausländischer Beschäftigter in der Fleischproduktion gepredigt.
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23.11.2012, Würzburg

„Das System vom Kopf auf die Füße stellen“

Vortrag auf der Fachtagung „Jugendberufshilfe/Berufliche Bildung: Auslaufmodell oder Aufbruch? Eine Strategiewerkstatt“. Eine Kooperationsveranstaltung von Evangelischen Erziehungsverband (EREV(, Bundesverband Katholischer Einrichtungen und Dienste (BVkE), Evangelischer Fachverband für Arbeit und soziale Integration (EFAS), Katholische Jugendsozialarbeit (KJS) und Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA)

In der Rentendebatte geht es bekanntlich drunter und drüber und die Verunsicherung großer Teile der Bevölkerung ist enorm – gerade unter den jüngeren Jahrgängen. Wir sind jetzt und werden immer stärker konfrontiert mit den Auswirkungen der letzten großen „Rentenreformen“, vor allem mit den Folgen der noch unter der rot-grünen Bundesregierung beschlossenen Absenkung des Rentenniveaus sowie die Einführung einer (nicht-obligatorischen) privaten Altersvorsorge. Hier liegt in Verbindung mit den Veränderungen auf den Arbeitsmärkten, die wir vor allem seit Ende der 1990er Jahre beobachten müssen, der Ursprung vieler aktueller Debatten, von der (anwachsenden) Altersarmut bis hin zu der Frage nach der Sinnhaftigkeit bzw. Sinnlosigkeit der „Riester-Rente“.
Immer wieder wird in diesem Kontext die betriebliche Altersvorsorge als ein Lösungsansatz für ein besseres Absicherungsniveau genannt. Die SPD will die Betriebsrenten sogar massiv ausbauen und fördern. Bereits heute gibt es eine nicht unerhebliche staatliche Förderung der betrieblichen Altersvorsorge, in deren Mittelpunkt die so genannte „Gehaltsumwandlung“ steht. Auf den ersten Blick eine lohnende Sache.
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21.11.2012, Leipzig

„Architektur und Mathematik – die vier Säulen der Suchthilfe und Suchtpolitik ökonomisch betrachtet“

Vortrag auf der 52. DHS-Fachkonferenz „Die vier Säulen der Suchthilfe und Suchtpolitik auf dem Prüfstand“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) 

Das heutige Urteil des Bundesarbeitsgerichts zur Frage des Streikrechts bzw. des Streikverbots der Beschäftigten in kirchlichen Einrichtungen muss sicher mehrmals gelesen werden. Dann erschließt sich langsam, aber sicher der eigentliche Gehalt des Urteils – das jetzt höchstwahrscheinlich von der kirchlichen Seite vor das Bundesverfassungsgericht getragen wird.
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Ach die Juristen, verstehe sie einer. Viele Menschen haben auf dieses Urteil gewartet – und dann braucht man ein Prädikatsexamen in Rechtswissenschaften, um die Gedankengänge des Bundesarbeitsgerichts (approximativ) zu entschlüsseln. Es ging heute um eine eigentlich elementares Recht der Arbeitnehmer – das Streikrecht. Aber in kirchlichen Einrichtungen, in denen bekanntlich der „dritte Weg“ im Sinne eines umfassenden Sonderrechts für die Kirchen diesen ermöglicht, den eigenen Beschäftigten Arbeitskampfmaßnahmen zu untersagen, wird dieses Grundrecht bislang verweigert. Nun hat das Bundesarbeitsgericht hierzu heute eine Entscheidung vorgelegt, die dem normalen Menschen, der also kein Jurist ist, die Schweißperlen der Interpretation auf die Stirn treibt.
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