„Vermittlungsskandal 2.0“ bei der Bundesagentur für Arbeit? Nein. Es ist viel schlimmer: Hier geht es um die Systemfrage. Oder: Vom eigentlichen Skandal hinter der Zahlenhuberei
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27.06.2013, Koblenz

„Wachsender Niedriglohnsektor und prekäre Arbeitsverhältnisse
in Deutschland – Auswege aus der Krise“

Impulsvortrag auf einer Diskussionsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung

Deutschland wird immer mehr zum Billiglohnland im europäischen Vergleich! Schon seit einigen Jahren wächst der Anteil der Beschäftigten, die für ihre Arbeit weit unterdurchschnittlich entlohnt werden. Mittlerweile zählen mehr als 20% aller Beschäftigten in Betrieben mit zehn oder mehr Mitarbeitern zu Angehörigen des Niedriglohnsektors. Bei Arbeitgebern, die tariflich nicht gebunden sind, ist der Anteil von Niedrigverdienern mit 31% sogar noch höher. Viele der Beschäftigten befinden sich zudem in prekären Arbeitsverhältnissen mit ungesichertem rechtlichen Status. Ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen – mit fatalen Konsequenzen auch für die sozialen Sicherungssysteme. Um diesen Trend zu stoppen, wäre vor allem die Politik gefragt, um einen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland durchzusetzen, was auch diskutiert wird.
Aber reicht dies aus? Müssen nicht noch weitere flankierende Maßnahmen erfolgen, die im präventiven Bereich ansetzen, damit möglichst wenig Menschen gar nicht erst Gefahr laufen, in den Niedriglohnsektor zu geraten? Wie können beispielsweise junge Menschen auf das spätere Arbeitsleben besser vorbereitet werden? Welche Rolle spielen berufsqualifizierende Maßnahmen für Menschen im Arbeitsleben? Und wie können zudem die Rechte von Geringverdienern gestärkt werden? (Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung, Regionalbüro Rheinland-Pfalz/Saarland)

Termin: Donnerstag, 27.06.2013 um 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: Kulturfabrik, Mayer-Alberti-Straße 11, 56070 Koblenz

Begrüßung: Dr. Martin Gräfe, Friedrich-Ebert-Stiftung

Impulsvortrag:
Prof. Dr. Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften, Hochschule Koblenz

Diskussionspartner:
=> David Langner, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz
=> Ulrike Mohrs, Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen
=> Detlev Pilger, Berufsschullehrer und Ratsmitglied der Stadt Koblenz
Moderation: Ali Yener, IG Metall

Interviewpartner im Beitrag „Die Schlecker-Pleite. Ein Jahr danach“ des Politikmagazins „Kontrovers“ (Bayerisches Fernsehen) am 26.06.2013, 21:00 – 21:45 Uhr

Rund 27.000 Beschäftigte verloren durch den spektakulären Zusammenbruch der Drogeriekette ihren Job. Die Politik versprach Hilfe und Umschulungsangebote im großen Stil. Wie geht es den „Schlecker-Frauen“ heute?

Interviewpartner im Beitrag „Strategien gegen den Erziehermangel. Kommunen wollen mehr Quereinsteiger ausbilden: Um dem Erziehermangel entgegen zu wirken, setzen immer mehr Kommunen auf die Qualifikation berufsfremder Quereinsteiger“ im Wissenschaftsmagazin „nano“ (3sat) am 21.06.2013, 18:30 – 19: 00 Uhr
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Da kämpfen wir noch mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, der in wenigen Wochen scharf gestellt wird, da fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) schon mal gleich den nächsten Rechtsanspruch, diesmal auf einen Ganztagsschulplatz, da kritisiert man die „Geringfügigkeitsfalle“ für Frauen durch die 450 Euro-Jobs oder die so genannte „Gender Gap“ bei der Entlohnung von Frauen und Männern, da werden erbitterte Debatten über Quoten geführt – das alles und mehr steht immer auch in einem gleichstellungspolitischen Kontext. Da werden auch gerne die „modernen Männer“, von denen es angeblich immer mehr geben soll, bemüht, die sich lieber mehr um die Familie kümmern möchten, als sich weiterhin im Laufrad der Erwerbsarbeit bis zur Besinnungslosigkeit abzustrampeln. Und man weckt – ob gewollt oder ungewollt – die Erwartungshaltung, als ließe sich die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern gleichsam „biologisch“ auflösen, wenn die alten Herren mal aussterben.
Und dann wird man mit so einer Schlagzeile konfrontiert: „Jungs kleben an traditionellen Familienmodellen“. Rums.
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Interview zum Thema „DIHK fordert Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz“ im Mittagsmagazin von HR 1 am 25.06.2013, 12:00 – 14: 00 Uhr