Das ist nun wirklich keine überraschende Meldung: „Westdeutschland verschleppt den Kita-Ausbau“. Schon seit langem wird – auch und gerade auf dieser Webseite – auf die drohende Nicht-Erfüllbarkeit des im August 2013 in Kraft tretenden Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr hingewiesen. Nicht nur der bisherige Ausbau seit 2007, als der Rechtsanspruch ab 2013 beschlossen wurde, ist schlichtweg zu gering gewesen. Auch die Annahme, man könne mit 35% oder jetzt angenommenen 38% den Bedarf decken, wurde schon lange als das enttarnt, was es ist: Eine Illusion. Aber wenigstens sagt das jetzt auch das Deutsche Jugendinstitut (DJI), das hier in der Vergangenheit eine durchaus ambivalente Rolle gespielt hat – wie auch in der korrespondierenden Debatte über einen (drohenden) Fachkräftemangel im System der Kindertagesbetreuung, der lange in den offiziellen Darstellungen des DJI eher als Nicht-Problem dargestellt wurde. Nun also öffnet sich der Blick auf die Realitäten, wenn auch mit gebremsten Augenaufschlag.

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Interviewpartner im Beitrag „Wie die Internet-Schnäppchenjagd Arbeitsbedingungen ruiniert“ im Politikmagazin „defacto“ (HR-Fernsehen), am Sonntag, 21.10.2012, 18:00-18:30 Uhr
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Das Weihnachtsgeschäft steht bevor. Doch viele Einzelhandelsbetriebe in Hessen können sich gar nicht so recht darauf freuen. Denn die Kunden strömen zwar in Massen in die Läden. Doch viele lassen sich dort nur ausführlich beraten. Das von der ausgebildeten Verkäuferin empfohlene Produkt kaufen die Kunden dann oft im Internet. Dort ist es billiger. Ausgefuchste Internethändler haben sogar schon eigene Smartphone-Apps entwickelt, mit deren Hilfe man schon im Laden ermitteln kann, wieviel günstiger die Ware im Internet ist. Doch wie schaffen es die Internet-Händler so billig zu sein? Arbeitsmarktexperten geben darauf eine eindeutige Antwort: Weil sie extrem niedrige Löhne zahlen und ihre Arbeiter ausbeuten. Die Schnäppchenjagd im Internet findet so auf dem Rücken der Menschen statt, die beim Interhändler oder in den Versanddiensten schuften und doch auf keinen grünen Zweig kommen. Defacto hat sich diese Branche einmal näher angesehen.

19.10.2012, Mainz

„Aktuelle Themen in der Arbeitsmarktpolitik“

Vortrag bei der Fachtagung der Geschäftsführer der rheinland-pfälzischen Jobcenter (LAG der Jobcenter Rheinland-Pfalz)

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19.10.2012, Mainz

„40 Jahre für Alleinerziehende. Über eine notwendige Arbeit im Zeitalter der Trennungen und der ewigen Suche nach dem ‚richtigen‘ Leben. Sozialwissenschaftliche Befunde und sozialpolitische Konsequenzen“

Festvortrag bei der Jubiläumsveranstaltung „40 Jahre Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) in Rheinland-Pfalz“ im Festsaal der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz
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Es gibt in der Realität ohne Zweifel Marktversagen – aber es gibt auch das Staatsversagen. In Deutschland gibt es das Staatsversagen zuweilen in dreifacher Dosis – als Bundesversagen, Länderversagen und als kommunales Versagen. Und ausbaden
müssen das erwartungsgemäß die Bürger. Ein weiteres Beispiel für Staatsversagen auf der ganzen Linie erleben wir derzeit bei dem Ausbau der Kindertagesbetreuung in Westdeutschland.

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Es gibt eine „Hierarchie der Hilfebedürftigkeit und -berechtigung“ in den Köpfen der Menschen. Schon früher wurde über „gute“ Arme und „schlechte“ Arme diskutiert. Über „echte“ und „falsche“ Alleinerziehende gibt es seit einigen Jahren vor allem aufgrund ihres hohen Anteils und der langen Verweildauer im Grundsicherungsbezug eine Debatte. Über bemitleidenswerte Kranke und faule Drückeberger. Ein hierarchisches Universum des „verdient Hilfe“ bis „muss bestraft werden“ tut sich da auf. Ganz besonders problematisch ist die Fremdwahrnehmung für viele Langzeitarbeitslose. Individualisierung, Personalisierung und Moralisierung von Arbeitslosigkeit der vergangenen Jahrzehnte haben ihre breiten Spurrillen hinterlassen. Wenn man diesen Kontext berücksichtigt, dann ist die Berichterstattung über die Ergebnisse der vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführten Umfrage „Das Bild der Bevölkerung von Hartz IV-Empfängern“ nicht wirklich überraschend.

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