Man muss kein Fan der verquasten und höchst komplizierten Sprache des Soziologen Niklas Luhmann sein, aber seine erst einmal sehr abstrakt daherkommenden systemtheoretischen Ausführungen zu selbstreferentiellen Systemen und Subsystemen, die oftmals nur mit sich selbst kommunizieren (können) und den Code anderer Systeme nicht verstehen (können), scheinen durchaus in der Realität ihren Niederschlag zu finden. Nehmen wir z.B. das Schulsystem, wenn man hier überhaupt von einem System sprechen darf. In der bildungspolitischen Diskussion kreist ja vieles um das Pro und vor allem Contra des gegliederten Schulsystems und mit Verve werden immer noch die Schulstrukturdebatten geführt. Das soll hier aber nicht interessieren, sondern die in der Realität vieler Schulen egal welcher Couleur beobachtbaren Exklusionsmechanismen, die dazu führen, dass man sich – bewusst oder unbewusst – der problematischen Fälle oder der das System störenden Irritationen zu entledigen versucht. Durch Abstoßung, Aussonderung, Isolierung oder besonders beliebt: der Abgabe an „Experten“ für abweichendes Verhalten.
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Die Europäische Union zerfällt in einen reichen Norden und einen armen Süden. Laut EU-Kommission hat sich dieser Trend in den vergangenen fünf Jahren verschärft. Und das vergangene Jahr 2012 war ein „weiteres miserables Jahr für Europa“. EU-Sozialkommissar László Andor zeichnet bei der Vorstellung des Sozial- und Beschäftigungsberichts ein düsteres Bild von den Zuständen auf dem alten Kontinent. Man kann das alles nachlesen im Sozial- und Beschäftigungsbericht der EU-Kommission „Employment and Social Developments in Europe 2012“.
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Die Rückschau auf das Jahr 2012 wurde hinsichtlich der Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland überwiegend in warmen und weichen Farben gemalt. Von einem deutschen „Jobwunder“ war die Rede. Nur in wenigen Beiträgen wurde daran erinnert, dass jede Medaille bekanntlich zwei Seiten hat und dass man schon genauer hinausschauen muss, um das deutsche „Jobwunder“ richtig bewerten zu können. Neben vielen anderen „Flecken“ auf der gar nicht so weißen Arbeitsmarktweste muss daran erinnert werden, dass hunderttausende erwerbsfähige Menschen schon seit Jahren – und dies ununterbrochen – im Grundsicherungsbezug fest stecken. Und das im Kontext einer bislang hervorragenden Arbeitsnachfragelage auf dem Arbeitsmarkt. Die für Deutschland beobachtbare „Verhärtung“ der Langzeitarbeitslosigkeit – auch vorangetrieben durch massive Kürzungen bei den Mitteln wie auch den Möglichkeiten einer Förderung dieser Menschen über sinnvolle Maßnahmen – ist aber auch bei unseren Nachbarn ein Problem. Schauen wir beispielsweise nach Österreich – auch deshalb, weil dieses Land die niedrigste Arbeitslosigkeit in der gesamten EU hat (also gleichsam ein „Jobwunder hoch 2“).
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Herrlich – der Arbeitsmarkt und der deutsche „Qualitätsjournalismus“, das war und ist eine ganz besondere Beziehung. Diese Tage durften wir wieder einmal die – auf den ersten Blick auch nicht unberechtigten – Jubelmeldungen über das deutsche „Jobwunder“ in den Zeitungen lesen. Hintergrund war eine Pressemeldung des Statistischen Bundesamtes, nach der die Zahl der Erwerbstätigen im nun abgelaufenen Jahr 2012 einen erneuten Höchststand erreicht hat.
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Das neue (deutsche) Jahr macht leider einfach da weiter, wo das alte mit seinen Betreuungsgeld-, Kita-Desaster-, Rechtsanspruchs- und sonstigen Debatten rund um das Schlachtfeld Kinderbetreuung hätte aufhören sollen: „Kulturkampf um das Kindeswohl – Vom Schaden und Nutzen frühkindlicher Betreuung“, so ist die erste Hintergrund-Sendung des Deutschlandfunks in diesem noch sehr frischen Jahr 2013 übertitelt.
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Mit Blick auf die Arbeitsmarktentwicklung wird ja gerne vom „deutschen Jobwunder“ gesprochen. Bekanntlich hat jede Medaille zwei Seiten und viele Kritiker verweisen beispielsweise auf die zunehmenden psychischen Belastungen, denen diejenigen ausgesetzt sind, die einen Arbeitsplatz haben. Die teilweise sehr populär geführte Debatte über die stark steigende Zahl an „Burn-out“-Fällen mag ein Hinweis sein auf die Über- oder Vernutzung von Menschen auf bestimmten Arbeitsplätzen. Zumindest statistisch scheint sich dies belegen zu lassen.
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