Wenn man seine Wahrnehmung der Realität aus der Lektüre von Zeitungsartikeln herstellt und diese dann auch noch als Realität verbreitet, dann sollte man sich immer bewusst sein, dass wir es in den Medien oftmals mit einer verzerrten Wahrnehmung der wirklichen Wirklichkeit zu tun haben, denn berichtet wird doch überproportional über Abweichungen, Sonderfälle, Minderheiten. Was auch nicht wirklich überraschen kann, müssen sich doch die Medien in einer Aufmerksamkeitsökonomie bewegen, in der die Beschreibung der Normalität, des Durchschnitts und der großen Mehrheit keine Auflage zu generieren scheint. Diese erst einmal sehr abstrakt gehaltenen Zusammenhänge kann man diese Tage am Beispiel des Ausbaus der Kindertagesbetreuung illustrieren. Immerhin geht es hier um hunderttausende Kinder, die bereits in den Kitas (und der Tagespflege) sind und für viele wird noch eine Betreuungsmöglichkeit gesucht. Wenn man nun einen Blick in die aktuelle Berichterstattung der Wirtschaftspresse wirft, dann muss sich der Eindruck aufdrängen, dass die von vielen beschriebenen Probleme nun konsequent angegangen werden – und zwar von der Wirtschaft.
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Was war und ist das wieder für eine Aufregung diese Woche um das Thema Familienpolitik. Die Woche begann mit der Titelseite des neuen SPIEGEL, auf der ein ramponierter Kinderwagen mit der Botschaft angereichert wird: „Das Sorgenkind. Deutschlands gescheiterte Familienpolitik“.
Im Heftinneren heißt es dann:
„Der 200-Milliarden-Irrtum
Kaum ein Land Europas gibt so viel für Familien aus wie Deutschland, doch die Geburtenzahl sinkt. Eine Regierungsstudie zeigt: Der Großteil des Geldes wird verschwendet. Stattdessen müsste in Kinderbetreuung und Bildung investiert werden.“
Der Artikel beginnt dann – typisch SPIEGEL – mit der Aufdeckung eines angeblichen Geheimnisses.
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Interviewpartner
im Beitrag „Umstrittene Minijobs“der „Landesschau Rheinland-Pfalz“
(SWR-Fernsehen) am 07.02.2013, 18:45 – 19:45 Uhr
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Das hört sich gut an: Die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, haben den Startschuss gegeben für die Initiative „Erstausbildung junger Erwachsener“. Ziel ist es, 100.000 jungen Menschen zwischen 25 und 35 Jahren ohne Berufsausbildung eine zweite Chance zu geben.

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Interviewpartner in der Reportage „Jung, flexibel, billig. Job-Phänomen Wanderarbeiter“ (MDR-Fernsehen) am 06.02.2013, 20:45 – 21:15 Uhr
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Wieder werden wir mit einer Meldung konfrontiert, nach deren Konsum man den Eindruck bekommen muss, dass es die Bundesregierung nicht so mit Zahlen aus der Sozialpolitik hat, vor allem nicht, wenn sie denn nicht in das Konzept des „Alles ist/wird gut“ passt, man denke hier nur an den immer noch zwischengelagerten Armuts- und Reichtumsbericht mit seinen unerhörten Hinweisen auf eine zunehmende Verteilungsungleichheit, um nur eines der jüngsten Beispiele zu nennen oder auch an die Gutachten zur Evaluierung der Familienpolitik, deren Veröffentlichung bis auf das „rettende Ufer“ nach der Bundestagswahl geschoben werden sollen. Der neue Vorwurf lautet: „Regierung trickst bei Lehrstellen-Statistik“.

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