Man kann es nicht mehr glauben – heute ist so ein Tag, wo nicht nur das November-Wetter im Mai frustriert, sondern auch die Beobachtung der sozialpolitischen Landschaft Gefühle hervorruft, die man nur zusammenfassen kann mit der Frage: Wie tief kann Politik, in diesem Fall die Arbeitsmarktpolitik, noch sinken? Da kündigt die Bundesagentur für Arbeit inmitten der Debatte über einen „sozialen Arbeitsmarkt“ vollmundig an, man wolle ein Programm auflegen als Alternative dazu, das Langzeitarbeitslose direkt in Betriebe bringen wird, das wäre doch viel besser für die Menschen. In Ordnung, denkt man naiv wie man am Anfang immer ist. Und was kommt jetzt ans Tageslicht? Sensationell – das Programm soll getestet werden, drei Jahre lang, mit maximal 40 Teilnehmer in Deutschland. Ein weiterer trauriger Höhepunkt in der „Verdummbeutelungs“-Orgie, die man derzeit über sich ergehen lassen muss.
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Neue Studie zur Arbeitsmarktpolitik vorgestellt – die Menschen hinter den Zahlen am Beispiel von (ehemaligen) Teilnehmern an Arbeitsgelegenheiten. Eine qualitative Untersuchung der Sichtweise der Betroffenen
Institut für Bildungs- und Sozialpolitik der Hochschule Koblenz (ibus): Endstation Arbeitsgelegenheit!? Teilhabeperspektiven in „Ein-Euro-Jobs“. Die Sicht der Betroffenen. Kurzfassung der IST-Studie, Remagen, April 2013 >> PDF-Datei
Wir sind ja ein Land mit einer Volkswirtschaft, die sehr abhängig ist vom Außenhandel. Und zum Außenhandel gehört bekanntlicherweise nicht nur der Export, zum Beispiel das Verschiffen von deutschen Autos, sondern auch der Import. Und wir importieren nicht nur Erdöl oder andere mehr oder weniger nützliche Dinge – der neueste Importschlager soll der Nachwuchs für unsere Volkswirtschaft werden. Das jedenfalls finden Teile der Wirtschaft und auch unsere Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Die ist dafür sogar extra nach Spanien geflogen, um Werbung zu machen für den Ausbildungsstandort Deutschland. Damit ganz viele der jungen Spanier, die von einer Jugendarbeitslosigkeit von 56 % in ihrem Heimatland betroffen sind, sich aufmachen ins gelobte Land – also zu uns kommen. Und nicht nur junge, frische Azubis aus den Krisen Staaten der Euro-Zone sollen zu uns kommen, auch in den Kitas und in den Pflegeheimen sollen ausländische Arbeitskräfte eingesetzt werden. Und wenn da die Sprachkenntnisse beziehungsweise die nicht vorhandenen Sprachkenntnisse stören – da muss man halt beide Augen zu drücken.
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22.05.2013, Trier
Endstation Arbeitsgelegenheit!? Teilhabeperspektiven in „Ein-Euro-Jobs“
– Die Sicht der Betroffenen –
Öffentliche Präsentation der Ergebnisse der „IST-Studie: Auswirkungen der Kürzungen im Eingliederungstitel und der Instrumentenreform für die Betroffenen“ des Instituts für Bildungs- und Sozialpolitik der Hochschule Koblenz (ibus)
gemeinsam mit dem Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann und dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski