Es ist wirklich viel los auf dem Arbeitsmarkt, der in Wirklichkeit ein Sammelsurium von unendlich vielen einzelnen Arbeitsmärkten ist. Aber egal, ob es um den Arbeitsmarkt für Lohnsklaven aus Osteuropa geht oder um scheinbar selbständige hochqualifizierte Freelancer, die IT-Projekte bearbeiten – immer geht es um Angebot und Nachfrage und vor allem um die Frage, in welcher Asymmetrie sich das Arbeitsangebot zur Arbeitsnachfrage befindet. Wenn dieses Ungleichgewicht zu groß ist oder wird, dann kommt es zu Ausbeutung und bei fehlender Regulierung zu einer Rutschbahn nach unten, der sich auch die „guten“ Unternehmen nicht entziehen können.
Nun also wird ein neues Fallbeispiel der interessierten Öffentlichkeit präsentiert – und es stammt mal nicht aus den Untiefen der Fleischindustrie oder des Einzelhandels, sondern aus den klimatisierten Hallen der modernen Telekommunikationswirtschaft: Die Telekom hat offenbar ein Problem mit Scheinselbständigkeit.
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Interview zum Thema „Falsche Anreize – Bundesrechnungshof kritisiert Bundesagentur für Arbeit“ in der Sendung „Arbeitsplatz“ (SWR 1) am 29.06.2013, 14:00 – 15:00 Uhr
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Es gibt Dinge, die kann und muss man nur noch als Zynismus pur zur Kenntnis und Anklage bringen. Vor wenigen Tagen erst wurde in der ARD die Dokumentation „Lohnsklaven in Deutschland. Miese Jobs für billiges Fleisch“ gezeigt. Und wenn man jetzt glaubt, dass das und die Berichterstattung rund um die nur als kriminell einzuordnenden Vorgänge wenigstens etwas verändern könnte für die betroffenen Menschen, dann muss man zur Kenntnis nehmen, dass dem nicht so ist.
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„Vermittlungsskandal 2.0“ bei der Bundesagentur für Arbeit? Nein. Es ist viel schlimmer: Hier geht es um die Systemfrage. Oder: Vom eigentlichen Skandal hinter der Zahlenhuberei
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27.06.2013, Koblenz

„Wachsender Niedriglohnsektor und prekäre Arbeitsverhältnisse
in Deutschland – Auswege aus der Krise“

Impulsvortrag auf einer Diskussionsveranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung

Deutschland wird immer mehr zum Billiglohnland im europäischen Vergleich! Schon seit einigen Jahren wächst der Anteil der Beschäftigten, die für ihre Arbeit weit unterdurchschnittlich entlohnt werden. Mittlerweile zählen mehr als 20% aller Beschäftigten in Betrieben mit zehn oder mehr Mitarbeitern zu Angehörigen des Niedriglohnsektors. Bei Arbeitgebern, die tariflich nicht gebunden sind, ist der Anteil von Niedrigverdienern mit 31% sogar noch höher. Viele der Beschäftigten befinden sich zudem in prekären Arbeitsverhältnissen mit ungesichertem rechtlichen Status. Ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen – mit fatalen Konsequenzen auch für die sozialen Sicherungssysteme. Um diesen Trend zu stoppen, wäre vor allem die Politik gefragt, um einen gesetzlichen Mindestlohn in Deutschland durchzusetzen, was auch diskutiert wird.
Aber reicht dies aus? Müssen nicht noch weitere flankierende Maßnahmen erfolgen, die im präventiven Bereich ansetzen, damit möglichst wenig Menschen gar nicht erst Gefahr laufen, in den Niedriglohnsektor zu geraten? Wie können beispielsweise junge Menschen auf das spätere Arbeitsleben besser vorbereitet werden? Welche Rolle spielen berufsqualifizierende Maßnahmen für Menschen im Arbeitsleben? Und wie können zudem die Rechte von Geringverdienern gestärkt werden? (Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung, Regionalbüro Rheinland-Pfalz/Saarland)

Termin: Donnerstag, 27.06.2013 um 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: Kulturfabrik, Mayer-Alberti-Straße 11, 56070 Koblenz

Begrüßung: Dr. Martin Gräfe, Friedrich-Ebert-Stiftung

Impulsvortrag:
Prof. Dr. Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften, Hochschule Koblenz

Diskussionspartner:
=> David Langner, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz
=> Ulrike Mohrs, Leiterin der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen
=> Detlev Pilger, Berufsschullehrer und Ratsmitglied der Stadt Koblenz
Moderation: Ali Yener, IG Metall

Interviewpartner im Beitrag „Die Schlecker-Pleite. Ein Jahr danach“ des Politikmagazins „Kontrovers“ (Bayerisches Fernsehen) am 26.06.2013, 21:00 – 21:45 Uhr

Rund 27.000 Beschäftigte verloren durch den spektakulären Zusammenbruch der Drogeriekette ihren Job. Die Politik versprach Hilfe und Umschulungsangebote im großen Stil. Wie geht es den „Schlecker-Frauen“ heute?