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Stefan Sell
Immer wieder werden aktuelle sozial- und bildungspolitische Probleme beschrieben und kritisiert, die zurückzuführen sind auf (angeblich) fehlende Finanzmittel. Und die Kritiker der Kritiker argumentieren dann, dass es „leider“ nicht möglich
sei, die Situation in der Pflege oder in der Betreuung und Bildung unserer kleinen Kinder deutlich zu verbessern, weil das der „Finanzrahmen“ nicht hergeben würde. Vor dem generellen Hintergrund der Herstellung einer „öffentlichen Armut“ – damit sind die milliardenschweren Einnahmeausfälle aufgrund der steuerpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre gemeint, die vor allem zu erheblichen Entlastungen der oberen Einkommen geführt haben – und im Zusammenspiel mit den zahlreichen und steigenden Ausgabenbedarfen (und man denke hier nicht nur an die Sozialpolitik, sondern beispielsweise auch an die marode Infrastruktur in vielen Städten und Regionen oder die neuen Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels in ländlichen Räumen oder gar den Anforderungen, die bei einer Umsetzung der Inklusion entstehen würden) wird ein Schwerpunkt der sozial- und bildungspolitischen Diskussion – so meine These – eine steuerpolitische Positionierung sein müssen, letztendlich geht es (immer) um Verteilungspolitik.
22.10.2012, Stuttgart
„Vielfalt der Professionen – Ein Qualitätsaspekt“
Plenumsvortrag auf dem Kongress „Invest in Future – Bildung und Betreuung“
Das ist nun wirklich keine überraschende Meldung: „Westdeutschland verschleppt den Kita-Ausbau“. Schon seit langem wird – auch und gerade auf dieser Webseite – auf die drohende Nicht-Erfüllbarkeit des im August 2013 in Kraft tretenden Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr hingewiesen. Nicht nur der bisherige Ausbau seit 2007, als der Rechtsanspruch ab 2013 beschlossen wurde, ist schlichtweg zu gering gewesen. Auch die Annahme, man könne mit 35% oder jetzt angenommenen 38% den Bedarf decken, wurde schon lange als das enttarnt, was es ist: Eine Illusion. Aber wenigstens sagt das jetzt auch das Deutsche Jugendinstitut (DJI), das hier in der Vergangenheit eine durchaus ambivalente Rolle gespielt hat – wie auch in der korrespondierenden Debatte über einen (drohenden) Fachkräftemangel im System der Kindertagesbetreuung, der lange in den offiziellen Darstellungen des DJI eher als Nicht-Problem dargestellt wurde. Nun also öffnet sich der Blick auf die Realitäten, wenn auch mit gebremsten Augenaufschlag.
Interviewpartner im Beitrag „Wie die Internet-Schnäppchenjagd Arbeitsbedingungen ruiniert“ im Politikmagazin „defacto“ (HR-Fernsehen), am Sonntag, 21.10.2012, 18:00-18:30 Uhr
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Das Weihnachtsgeschäft steht bevor. Doch viele Einzelhandelsbetriebe in Hessen können sich gar nicht so recht darauf freuen. Denn die Kunden strömen zwar in Massen in die Läden. Doch viele lassen sich dort nur ausführlich beraten. Das von der ausgebildeten Verkäuferin empfohlene Produkt kaufen die Kunden dann oft im Internet. Dort ist es billiger. Ausgefuchste Internethändler haben sogar schon eigene Smartphone-Apps entwickelt, mit deren Hilfe man schon im Laden ermitteln kann, wieviel günstiger die Ware im Internet ist. Doch wie schaffen es die Internet-Händler so billig zu sein? Arbeitsmarktexperten geben darauf eine eindeutige Antwort: Weil sie extrem niedrige Löhne zahlen und ihre Arbeiter ausbeuten. Die Schnäppchenjagd im Internet findet so auf dem Rücken der Menschen statt, die beim Interhändler oder in den Versanddiensten schuften und doch auf keinen grünen Zweig kommen. Defacto hat sich diese Branche einmal näher angesehen.
19.10.2012, Mainz
Vortrag bei der Fachtagung der Geschäftsführer der rheinland-pfälzischen Jobcenter (LAG der Jobcenter Rheinland-Pfalz)
19.10.2012, Mainz
„40 Jahre für Alleinerziehende. Über eine notwendige Arbeit im Zeitalter der Trennungen und der ewigen Suche nach dem ‚richtigen‘ Leben. Sozialwissenschaftliche Befunde und sozialpolitische Konsequenzen“
Festvortrag bei der Jubiläumsveranstaltung „40 Jahre Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) in Rheinland-Pfalz“ im Festsaal der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz
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