Die Rückschau auf das Jahr 2012 wurde hinsichtlich der Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland überwiegend in warmen und weichen Farben gemalt. Von einem deutschen „Jobwunder“ war die Rede. Nur in wenigen Beiträgen wurde daran erinnert, dass jede Medaille bekanntlich zwei Seiten hat und dass man schon genauer hinausschauen muss, um das deutsche „Jobwunder“ richtig bewerten zu können. Neben vielen anderen „Flecken“ auf der gar nicht so weißen Arbeitsmarktweste muss daran erinnert werden, dass hunderttausende erwerbsfähige Menschen schon seit Jahren – und dies ununterbrochen – im Grundsicherungsbezug fest stecken. Und das im Kontext einer bislang hervorragenden Arbeitsnachfragelage auf dem Arbeitsmarkt. Die für Deutschland beobachtbare „Verhärtung“ der Langzeitarbeitslosigkeit – auch vorangetrieben durch massive Kürzungen bei den Mitteln wie auch den Möglichkeiten einer Förderung dieser Menschen über sinnvolle Maßnahmen – ist aber auch bei unseren Nachbarn ein Problem. Schauen wir beispielsweise nach Österreich – auch deshalb, weil dieses Land die niedrigste Arbeitslosigkeit in der gesamten EU hat (also gleichsam ein „Jobwunder hoch 2“).
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