Interviewpartner
im Beitrag „Leiharbeit als Dauerzustand – Unsicher und unterbezahlt“ des
Politikmagazins Frontal 21 (ZDF) am 06.10.2015
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Die Zahl der Leiharbeiter hat sich in den
vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt: Demnach waren im Jahr 2014 nach
Angaben der Bundesagentur für Arbeit 824.000 Männer und Frauen leihweise
beschäftigt. Inzwischen landet jeder Fünfte, der seinen Job verliert, in einer
Zeitarbeitsfirma.
Dabei war Leiharbeit ursprünglich dazu
gedacht, Auftragsspitzen mit Arbeitnehmern abzudecken, die sonst kaum Chancen
auf dem Arbeitsmarkt haben. Mittlerweile gibt es Leiharbeit jedoch vor allem
da, wo gute Gewinne gemacht werden. Oft werden Arbeitnehmerrechte beschnitten
und Löhne gedrückt, kritisieren die Gewerkschaften. Selbst in mittelständischen
Betrieben ist die Ausnahme längst zur Regel geworden. Vor allem die deutsche
Autoindustrie setzt auf Leiharbeit, jedoch ist laut einer Umfrage von
„Frontal 21“ bei deutschen Automobilherstellern der Einsatz von
Leiharbeitern sehr unterschiedlich. Die Große Koalition von CDU/CSU und SPD
wollte dem Missbrauch wieder strengere Regeln entgegensetzen. Doch bislang
fehlt ein Gesetz dazu. Frontal21 über Arbeitnehmer in Leiharbeit und die
Schwierigkeit für die Politik, das Rad zurückzudrehen.
Zu der Thematik vgl. auch meinen Beitrag 18 Monate und nicht länger. Oder darf es doch mehr, also länger sein? Die Leiharbeit und die Versuche, sie zu re-regulieren vom 1. August 2015 auf der Seite „Aktuelle Sozialpolitik“.