Interviewpartner in der Dokumentation „Immer länger arbeiten … Rente mit 70?“ (BR-Fernsehen) am 19.09.2018
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»Dieter, 59, und Rainer, 53 arbeiten auf dem Bau. Beide gehören zu den geburtenstarken Jahrgängen und arbeiten seit sie Teenager sind. Sie können sich nicht vorstellen, bis zu ihrem errechneten Rentenalter von 64 bzw. 65 weiterzuarbeiten. Doch jeder Monat, den sie früher gehen wollen, bedeutet Abschläge bei ihrer Rente. Aber nicht nur schwer körperlich arbeitende Menschen haben Sorge, ob sie bis zum vorgesehenen Rentenalter durchhalten. Auch Angestellte in der Verwaltung oder in sozialen Berufen kommen an ihre Grenzen. Ihre Herausforderung ist die Digitalisierung, die ständiges Umdenken und Fortbildungen erfordert. Wie lange können sie dem neuen Tempo standhalten? Wie können sie fit bleiben, damit ein vorzeitiges Ausscheiden nicht eine geringe Rente nach sich zieht? Zwischen Wirtschafts- und Sozial-Wissenschaftlern wird heftig diskutiert, wie zukunftsfähig unser Rentensystem in seiner jetzigen Form ist. Die Babyboomer der Jahrgänge 1955 bis 1966 bringen es an seine Grenzen. Müssen mehr Steuergelder in den Topf der gesetzlichen Rentenversicherung fließen? Oder braucht es sogar einen radikalen Umbau? Viele Warnzeichen zeigen, dass es höchste Zeit ist, das System auf den Prüfstand zu stellen. Denn die Polarisierung in der Gesellschaft steigt: Zwischen Gutverdienern, die es sich leisten können, früher in Rente zu gehen, und jenen, die nur niedrige Renten bekommen, aber bis zum Schluss durchhalten müssen. Wo sind die neuen Konzepte? Die Politik verweist auf die gerade eingerichtete Rentenkommission, deren Vorschläge sie abwarten will. Doch die Zeit drängt: Können wir wirklich alle länger arbeiten? Oder muss es ein flexibles Renteneinstiegsalter geben mit Ausgleichszahlungen zur Vermeidung von Altersarmut?«