Es gibt einige soziale Probleme in unserem Land, die selten, zuweilen auch nie in das Scheinwerferlicht der medialen Aufmerksamkeit geraten – und auch der Normalbürger wird nur selten mit den dahinter stehenden Menschen konfrontiert. Dazu gehört mit Sicherheit die Obdachlosigkeit bzw. die Wohnungslosigkeit. Hin und wieder werden wir in den Fußgängerzonen Zeugen, dass es Menschen gibt, die „auf der Straße“ leben. Aber viele der Betroffenen tauchen unter, sie entziehen sich unserer Wahrnehmung und was in diesem Fall noch bedeutsamer ist – es gibt sie eigentlich nicht, wenn man das daran festmacht, dass sie als Wohnungslose gar nicht erfasst werden, denn bis heute weigert man sich in der Politik beharrlich, eine bundeseinheitliche Wohnungsnotfall-Berichterstattung auf gesetzlicher Grundlage einzuführen. Keine Zahlen, kein Problem, könnte man denken. Ist aber nicht so. Und wenn wir an wohnungslose, auf der Straße lebende Menschen denken, dann denken die meisten an Männer, vom Alkohol und Krankheit gezeichnete Männer, die uns wie gesagt ab und an begegnen. Aber es gibt auch wohnungslose Frauen, die es oft noch mal schwerer haben.
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