Menschen einzusperren, sie zu bestrafen, ist das eine. Früher oder später kommen die Häftlinge dann wieder auf freien Fuß – und sie sollen sich wieder integrieren. Wenn das nicht passiert, dann droht oftmals neues Ungemach und auch der Gesellschaft neue Probleme und Kosten. Und die Zahlen deuten darauf hin, dass es hier ein Problem gibt: In Deutschland liegt die Rückfallquote bei 33%, im Jugendstrafrecht sogar bei rund 55%. Wobei es sich hierbei nur um Durchschnittswerte über alle Gefangenen handelt, also über alle Deliktgruppen hinweg. Mittlerweile weiß man gesichert, dass die Frage, ob die Haftentlassenen eine Beschäftigung finden, wenn sie wieder draußen sind, von entscheidender Bedeutung eben auch für die Höhe der Rückfallquote ist. Und an den Beschäftigungsmöglichkeiten hapert es oft, so dass die schlimmste Variante darin besteht, die ehemaligen Strafgefangenen wieder in ihr altes Umfeld zu entlassen ohne jeden Anknüpfungspunkt für eine andere Zukunft, also ohne Job und nicht selten auch ohne Wohnung. In diesem Kontext sind aufmerksam alle Aktivitäten zu beobachten und zu würdigen, die versuchen, bereits während der Haftzeit Perspektiven für eine anschließende Beschäftigung aufzubauen versuchen.
>> mehr