Da kämpfen wir noch mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, der in wenigen Wochen scharf gestellt wird, da fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) schon mal gleich den nächsten Rechtsanspruch, diesmal auf einen Ganztagsschulplatz, da kritisiert man die „Geringfügigkeitsfalle“ für Frauen durch die 450 Euro-Jobs oder die so genannte „Gender Gap“ bei der Entlohnung von Frauen und Männern, da werden erbitterte Debatten über Quoten geführt – das alles und mehr steht immer auch in einem gleichstellungspolitischen Kontext. Da werden auch gerne die „modernen Männer“, von denen es angeblich immer mehr geben soll, bemüht, die sich lieber mehr um die Familie kümmern möchten, als sich weiterhin im Laufrad der Erwerbsarbeit bis zur Besinnungslosigkeit abzustrampeln. Und man weckt – ob gewollt oder ungewollt – die Erwartungshaltung, als ließe sich die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern gleichsam „biologisch“ auflösen, wenn die alten Herren mal aussterben.
Und dann wird man mit so einer Schlagzeile konfrontiert: „Jungs kleben an traditionellen Familienmodellen“. Rums.
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