Interview zum Thema „Moderne Ausbeutung? – Wenn man nur auf Abruf beschäftigt ist“ in der Sendung des Politikmagazins „defacto“ (HR-Fernsehen) am 18.06.2017
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In Deutschland arbeiten rund 1,9 Millionen Menschen „auf Abruf“. Sie müssen fast rund um die Uhr in Bereitschaft sein, für einen Hungerlohn und das sechs Tage die Woche. Immer mehr Menschen müssen solche Beschäftigungsverhältnisse hinnehmen. Arbeitsmarktforscher sprechen von „modernen Tagelöhnern“. Gerade Familien kämpfen mit der ständigen Unsicherheit, sie können nicht planen ? etwa wie sie ihre Kinder betreuen. Gerade im Einzelhandel finden sich viele Jobs auf Abruf. Insbesondere Verkäuferinnen haben mittlerweile häufig einen Vertrag, der ihnen nur zehn bis 15 Stunden pro Woche garantiert. Wer mehr arbeiten will, wartet in ständiger Bereitschaft und springt kurzfristig ein. Das Risiko wird vollkommen auf den Arbeitnehmer abgewälzt. Aktuelle Beispiele für diese „Arbeit auf Abruf“ sind sind H&M und der Essenslieferant „foodora“.