Schon seit längerem wird ja in diesem Land eine Debatte geführt über einen angeblich grassierenden Fachkräftemangel – und wo es nicht überall mangelt: Ärzte, Ingenieure, neuerdings auch junge Leute, die überhaupt eine Ausbildung machen können wollen. Und immer wieder gibt es auch kritische Anfragen an diese Rede über einen flächendeckenden Fachkräftemangel, so beispielsweise in Form einer grundsätzlichen Infragestellung des behaupteten Fachkräftemangels bei den Ingenieuren, wie sie der Arbeitsmarktexperte Karl-Dieter Brenke vom DIW immer wieder vorträgt. Wie dem auch sei – in zwei Bereichen werden wir in den vor uns liegenden Jahren dann erhebliche Stellenbesetzungsprobleme bekommen, wenn sich nichts grundlegendes ändert: Zum einen gerade nicht, so meine These, bei den Akademikern, die so gerne im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte gerückt werden, sondern bei den vielen Facharbeitern in der Industrie und im Handwerk, die das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft bilden und bei denen große Gruppen rein altersbedingt den Arbeitsmarkt verlassen werden. Hier sind wir u.a. konfrontiert mit der Tatsache, dass die jetzt immer lauter klagende Wirtschaft in den zurückliegenden Jahren oftmals schlichtweg zu wenig ausgebildet hat. Und in einem anderen Bereich haben wir bereits jetzt einen regional ausgeprägten Fachkräftemangel, der sich vor dem Hintergrund der definitiv zunehmenden Zahl an alten, pflegebedürftigen Menschen weiter zuspitzen wird: in der Altenpflege.
So weit die Diagnose, aber die Rettung scheint nahe.
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