Schrumpft sie schon oder stagniert sich noch? Das ist die zentrale Frage, wenn man sich die aktuelle Studienlage anschaut zu der für Deutschland so wichtigen, zugleich aber irgendwie auch konturlosen „Mittelschicht“. Eine Studie – im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung vom DIW Berlin und der Universität Bremen erstellt – kommt zu dem Befund, dass sich die Mittelschicht in einen Schrumpfungsprozess befindet, während eine andere Studie – von der Konrad-Adenauer-Stiftung – eine stabile Stabilität ausweist. Nun haben wir an dieser Stelle zwei Optionen: Rückzug in das Lager der bekennenden Defätisten, nach deren (durchaus nicht unplausiblen) Lebensauffassung Statistiken und Studien einen fundamentalen Kaugummi-Charakter aufweisen, mit dem Vorteil, dass man die Ergebnisse in die eine oder eben in die andere Richtung ziehen kann, wie man es braucht. Wer zu dieser Fundamentalisten-Gruppe gehört, der braucht jetzt einfach nicht weiterlesen. Denn die andere Option lautet: Schauen wir einmal genauer hin, warum man zu einer völlig anders gelagerten Aussage kommen kann – und natürlich interessiert auch, wie es denn nun wirklich um „die Mittelschicht“ bestellt ist.
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