Es gibt eine „Hierarchie der Hilfebedürftigkeit und -berechtigung“ in den Köpfen der Menschen. Schon früher wurde über „gute“ Arme und „schlechte“ Arme diskutiert. Über „echte“ und „falsche“ Alleinerziehende gibt es seit einigen Jahren vor allem aufgrund ihres hohen Anteils und der langen Verweildauer im Grundsicherungsbezug eine Debatte. Über bemitleidenswerte Kranke und faule Drückeberger. Ein hierarchisches Universum des „verdient Hilfe“ bis „muss bestraft werden“ tut sich da auf. Ganz besonders problematisch ist die Fremdwahrnehmung für viele Langzeitarbeitslose. Individualisierung, Personalisierung und Moralisierung von Arbeitslosigkeit der vergangenen Jahrzehnte haben ihre breiten Spurrillen hinterlassen. Wenn man diesen Kontext berücksichtigt, dann ist die Berichterstattung über die Ergebnisse der vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführten Umfrage „Das Bild der Bevölkerung von Hartz IV-Empfängern“ nicht wirklich überraschend.

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